
SEHN-SÜCHTE UND AUS-WEGE SUCHTPHÄNOMENE, BURN-OUTDYNAMIKEN, ERSCHÖPFUNG BIS ZUR DEPRESSION
HYPNOSYSTEMISCHE ZUGÄNGE FÜR GELINGENDE AUS-WEGEN AUS AUSUFERNDEN ENTWICKLUNGEN
In psychotherapeutischen/beratenden Kontexten ist Suchterleben in sehr unterschiedlicher Form häufig ein offenes oder verdecktes Thema. Die unwillkürlich entstehenden Symptome finden sich u.a. wieder im Lust- und Essverhalten, im Umgang mit überfordernden Lebensaufgaben, in einem respektlosen Umgang mit dem eigenen Körper, in depressiver Erschöpfung oder auch als Lösungsversuche in „ungesunden“ Ablenkungen, Entlastungen und erlebter Minderwertigkeit.
Zugänge aus dem hypnosystemischen Ansatz verstehen diese Phänomene als Auswirkung und Ausdruck von wissenden, berechtigten, aber unbeachteten Anliegen und Bedürfnissen. Mit dieser Sichtweise eröffnet sich für Betroffene ein Verständnis, die oftmals verzweifelt-irrenden Sehn-Süchte sinnstiftend aufzugreifen, notwendige Abschiede zu tätigen und gestärkt neue „Aus-Wege“ zu gehen.
Der Workshop bietet einen praxisnahen Mix aus Konzepte, Haltung, Diskussion und praxisorientierten Beispielen und/oder Kurzdemonstrationen.
Die angebotenen Inhalten können in psychotherapeutischen und beratenden Kontexten bei Sucht- und Erschöpfungsdynamiken, verdecktem und offenem Angsterleben und typischen somatopsychischen Symptomatiken angewandt werden.
Einige Inhalte
• Hypnotherapeutische Prämissen der Entstehung und Aufrechterhaltung von Suchtphänomenen – und deren „Verdeckung“ von Angst und Überforderung
• Prinzipien willkürlicher und unwillkürlich-intuitiver Selbststeuerung – und deren Nutzung als Wissen über Anliegen und Sehnsüchte
• Körperliches Stresserleben (Erschöpfung, somatische Symptome) als Träger dissoziierter Lebensbedürfnisse
• Kompetenzförderlicher Umgang bei vermuteten traumatischen Hintergründen
• Die Nutzung imaginativer Methoden zur Wiederentdeckung von Lebens-Freude und Risikobereitschaft
• Sinnvolle Planung therapeutischer Schritte für „Auswege“ aus erlebten Abhängigkeitsund Erschöpfungsdynamiken • Hilfreiche metaphorische Interventionen zur Entwicklung einer stimmigen Balance von Lösungs- und Problemfokussierungen
• Zahlreiche beispielshafte Trancen für wohltuendes Kompetenzerleben
Didaktik
Die Seminarinhalte werden in kurzen Theorieeinheiten, Demonstrationen und Übungseinheiten der Teilnehmer*innen vermittelt. Das Seminar ist so gestaltet, dass auch Kolleg*innen ohne explizite hypnotherapeutische Weiterbildung von dem Seminar profitieren können.
Referent
Dr. Reinhold Bartl ist Ausbilder der Milton Erickson Gesellschaft und leitet das Milton Erickson Institut Innsbruck. Er arbeitet als Psychotherapeut und Coach in eigener Praxis. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die therapeutische Zusammenarbeit mit Menschen mit langjährigen „schweren“ Störungen, KlientInnen mit psychosomatischen Störungen und chronischen Schmerzen sowie Sucht- und Erschöpfungserleben sowie Eskalationsdynamiken.